Körperertüchtigung und Vereinssport können in SALZA inzwischen auf eine über 110-jährige Tradition zurückblicken.In der gegenwärtigen Struktur existiert die Fußball Sport Gemeinschaft´99 Salza e.V.wie im Namen ersichtlich, nach einer Neugründung seit dem Jahr 1999. Nachfolgend bieten wir einen Abriss über die Geschichte des Vereinssports und des Fußballs im früher eigenständigen Nordhäuser Ortsteil – SALZA. Besonderer Dank gilt dem Ehrenmitglied des Vereins, Georg Bracke sowie allen anderen Sportfreunden, die mit persönlichen Erinnerungen und durch Überlassen von Zeitdokumenten beteiligt waren.
1881 – Erste Zeitdokumente
Als Beleg für die Gründung des ersten Sportvereins in Salza gilt die Einladung zum 5. Stiftungsfest des Turnvereins „Friesen“ für den 2. August 1896, in das Gartenlokal des Herrn Reichhardt.Dieses Lokal in Insidern bis in die jüngste Vergangenheit noch als „Friedenseiche“ bekannt.An das Gründungsjahr erinnert ebenfalls ein noch existierendes Foto, anlässlich des 40-jährigen Stiftungsfestes im August des Jahres 1931.Zum herausragenden Ereignis für die Turnervereinigung Salza (TVS) gestaltete sich die Teilnahme am 1. Deutschen Arbeiter-, Turn- und Sportfest im Juli 1922 in Leipzig. Zur Verbesserung der Übungsmöglichkeiten, vor allem für die Turner und Ringer sowie die Abteilung Gymnastik entschlossen sich die Verantwortlichen die Gaststätte „Zur Friedenseiche“ zu erwerben.Nach einer einzigartigen Aktion der Sportler und der Bevölkerung Salza´s konnte 1929 mit Hilfe von Spenden und durch den Verkauf von Wertmarken, die „Bausteine“ genannt wurden, der Traum vom eigenen Vereinslokal verwirklicht werden.
Als man 1931 das 40-jährige Bestehen der TVS feierte, zählte die Gemeinschaft bereits 500 Mitglieder in den Sektionen: Fußball – Handball – Turnen – Gymnastik – Leichtathletik – Ringen – Faustball und Schwimmen.Bis zum Jahr 1933 war die Entwicklung des Vereinslebens eng mit den Namen: Karl Henze, Wilhelm Bracke, Fritz Bücking, Rudolf Schütze, Albert Koch, Hermann Mohr, Richard Saalfeld und Oskar Eiteljörge verbunden. Diese Namen sind wohl nur noch den ältesten Salzaern aus eigener Erinnerung bekannt. Zu Ehren und zur Erinnerung an Karl Henze, einem herausragenden Turner und findigem Funktionär trägt der Sportplatz in Salza seinen Namen.
Obwohl bereits 1900 der DFB in Leipzig seine Gründungsversammlung hatte, bestand seitens der Verantwortlichen der TVS anfänglich wenig Interesse an dem damals noch wenig attraktiven und an technischen Voraussetzungen relativ aufwendigem Fußballspielen. So erfolgte der Aufbau der Fußballsparte erst in den Jahren 1925 bis 1927.
1. Männermannschaft – 1928 ( Sportplatz gegenüber der Weberei „Geist“)
1933 – 1945
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland, begannen auch im vorwiegend von der Arbeiterklasse geprägten Salza schwere Zeiten für die Sportbewegung.
Der Arbeiter-, Turn- und Sportverein wurde verboten und sämtliches Eigentum, auch das Vereinslokal „Zur Friedenseiche“ konfisziert. Die Entwicklung des Fußballsports konnte dies jedoch nicht aufhalten und man konzentrierte sich in dieser Zeit und dies recht erfolgreich auf die Entwicklung im Jugendbereich. Bis zum Jahr 1931 waren fast 500 Mitglieder in der TV-Salza registriert. Die A-Junioren konnte sich in Nordthüringen als Spitzenmannschaft behaupten und 6 Spieler dieser Mannschaft wurden in die Bannauswahl berufen. Für die Nachwuchsarbeit während dieser Zeit waren Hermann Strecker und Alfred Stade verantwortlich.
Salza Junioren (hintere Reihe)
Da die Arbeitersportvereine und auch bürgerliche Gruppierungen in ganz Deutschland faktisch nicht mehr existierten, wurde der Spielbetrieb der 1. Fußball- mannschaft in Salza im Rahmen des „Nationalsozialistischen Sportbundes“ bis zu Kriegsbeginn 1939 fortgeführt. Besonders erfolgreich war das Spieljahr 1935 / 1936, das man als Staffelmeister Nordthüringens beenden konnte. In Leitungspositionen waren zu dieser Zeit nur noch führende Nationalsozialisten zu finden.